Mein Name ist Thomas Schmalisch.

Ich bin 40 Jahre alt und lebe mit meiner Familie in Berlin.

Seit 2003 bin ich an der Börse aktiv. Mich faszinieren die Themen Aktien/ETF, Finanzen und Asset-Allokation.

In dem Artikel versuche ich, meine Lernkurve aus über 20 Jahren zu den Themen Finanzen / ETF zusammenzufassen.

Von Haushaltskosten bis Altersvorsorge: Finanz-Tipps für Paare mit Plan

Im Folgenden möchte ich euch einen kleinen Einblick geben, wie wir mit dem Thema Finanzen / Altersvorsorge / Sparen in der Familie umgehen.

Der Artikel behandelt folgende Themen:

  • Familien-Finanzen: Wie Paare ihre Haushaltskosten gerecht aufteilen können

  • Anlage-Allokation: Gut schlafen mit einer Mischung, die zu einem passt

  • Gemeinsam vorsorgen: So gelingt Altersvorsorge auf Augenhöhe

  • Zwischen Sparsamkeit und Lebensfreude: Warum es sich lohnt, das Sparverhalten zu hinterfragen

Neben einem allgemeinen Blick auf die Themen, lasse ich auch meine persönlichen Erfahrungen und meine eigene Lernkurve aus über 20 Jahren Erfahrung an der Börse und Beschäftigung mit dem Thema Finanzen mit einfließen.

Familien-Finanzen: Wie Paare ihre Haushaltskosten gerecht aufteilen können

In vielen Partnerschaften stellt sich die Frage, wie die Haushaltsfinanzen fair und nachhaltig organisiert werden können. Oft liegt der Fokus auf der Ausgabenseite, und Paare überlegen, wie sie ihre gemeinsamen Kosten gerecht aufteilen können. Ein häufiges Modell besteht darin, feste Kostenblöcke untereinander zu verteilen: Einer übernimmt etwa die Miete, der andere die Lebensmitteleinkäufe. Ein anderes gängiges Konzept ist die prozentuale Aufteilung der Ausgaben.

Ein Beispiel hierfür ist eine gleichmäßige 50:50-Verteilung der gemeinsamen Kosten. Doch dieses Modell birgt aus meiner Sicht eine Ungerechtigkeit, insbesondere für den Partner mit dem geringeren Einkommen.

Denn trotz gleicher Kostenbeteiligung bleibt oft für ihn am Ende des Monats nichts übrig, was für persönlichen Konsum oder Ersparnisse verwendet werden könnte. Das bedeutet, dass trotz gleicher Beteiligung an den Gesamtausgaben, der finanzielle Spielraum unterschiedlich ausfällt.

Etwas fairer wäre die Aufteilung der gemeinsamen Kosten entsprechend des Einkommens.

Am konkreten Beispiel wäre das eine Aufteilung nach 60:40-Verhältnis.

Doch auch dieses Modell hat seine Tücken: Der Partner mit dem höheren Einkommen trägt zwar einen größeren Anteil an den Haushaltskosten, hat gleichzeitig aber auch mehr Geld für den persönlichen Konsum zur Verfügung.

Genau an dieser Stelle stellt sich die Frage, ob es nicht gerechter wäre, das übrig bleibende Geld nach dem gleichen 50:50-Verhältnis zu teilen. Auf diese Weise hätte jeder Partner den gleichen Betrag für persönlichen Konsum oder Ersparnisse zur Verfügung.

Dieser Gedanke führte letztlich dazu, dass meine Partnerin und ich unsere Haushaltsfinanzen vor über zehn Jahren umstrukturierten. Seither teilen wir das verbleibende Geld im Verhältnis 50:50, sodass jeder von uns denselben Anteil vom Familieneinkommen für persönliche Ausgaben hat. Natürlich wird dieses Geld nicht ausschließlich für Konsum genutzt – es bleibt jedem selbst überlassen, ob er es für persönliche Wünsche ausgibt oder spart. Doch diese Lösung hat sich für uns als fair und praktisch erwiesen, da sie beiden Partnern eine gleichwertige finanzielle Flexibilität bietet.

Letztlich zeigt sich: Wenn Paare ihre Finanzen gemeinsam regeln, ist es wichtig, eine Lösung zu finden, die für beide fair und ausgewogen ist. Offenheit und Kommunikation über finanzielle Bedürfnisse und Erwartungen sind dabei entscheidend.

Anlage-Allokation: Gut schlafen mit einer Mischung, die zu einem passt

Die richtige Anlage-Allokation ist der Schlüssel, um das eigene Geld effektiv und nachhaltig zu vermehren. Dabei geht es darum, das gesparte Kapital zwischen sicheren und risikobehafteten Anlageformen zu verteilen, um sowohl Sicherheit als auch Chancen auf Rendite zu gewährleisten. Die perfekte Mischung hängt von verschiedenen Faktoren wie der persönlichen Risikoaversion und dem individuellen Anlagehorizont ab.

Sichere Anlageformen:

Zu den sicheren Anlageformen gehören unter anderem:

  • Tagesgeld

  • Festgeld

  • Geldmarkt-ETF

  • Anleihen-ETF

Diese Anlagen zeichnen sich durch ihre Stabilität aus, bieten dadurch jedoch meist auch eine niedrigere Rendite. Sie sind ideal für Anleger, die Sicherheit suchen und ihr Kapital vor Verlusten schützen möchten.

Risikobehaftete Anlageformen:

Risikobehaftete Anlageformen bieten das Potenzial für höhere Renditen, sind jedoch auch mit einem größeren Risiko verbunden. Zu diesen gehören beispielsweise:

  • Aktien-ETF

  • Aktien-Fonds

  • Gold

Diese Anlagen eignen sich vor allem für Investoren, die bereit sind, kurzfristige Schwankungen in Kauf zu nehmen, um von langfristigen Wachstumschancen zu profitieren.

Die richtige Aufteilung: Eine individuelle Entscheidung

Die genaue Aufteilung zwischen sicheren und risikobehafteten Anlageformen hängt von der persönlichen Risikobereitschaft sowie dem individuellen Anlagehorizont ab. Ein wichtiger Schritt besteht darin, sich über die eigenen finanziellen Ziele und Bedürfnisse klar zu werden. Sobald die grundlegenden finanziellen Ausgaben geklärt sind, lässt sich eine passende Anlage-Allokation entwickeln.

Hier sind drei wichtige Ebenen, an denen man sich bei der Planung der eigenen Anlage-Allokation orientieren kann:

1. Ebene „Notgroschen“

Der Notgroschen ist eine finanzielle Rücklage, die bei unerwarteten Ereignissen wie Krankheit, Autoreparaturen oder Arbeitsverlust hilft, finanzielle Engpässe zu überbrücken. Diese Rücklage stellt die wichtigste Ebene dar und sollte immer ausreichend gefüllt oder bei Bedarf schnell wieder aufgefüllt werden.

Empfohlen wird eine Rücklage von 3 bis 6 Monatsgehältern. Die genaue Höhe hängt jedoch von den persönlichen Umständen ab. Fragen wie: „Wie sicher ist mein Arbeitsplatz?“ oder „Bin ich selbstständig oder angestellt?“ spielen hier eine Rolle. Wer zum Beispiel in einem Eigenheim lebt, benötigt möglicherweise eine größere Rücklage als jemand, der zur Miete wohnt.

Da der Notgroschen jederzeit verfügbar sein muss, empfiehlt es sich, für diese Ebene liquide und schwankungsarme Produkte wie Tagesgeld oder Geldmarkt-ETFs zu nutzen.

2. Ebene „Altersvorsorge“

Ist der Notgroschen ausreichend gefüllt, kann der nächste Schritt die Altersvorsorge sein. Da der Anlagehorizont hier sehr lang ist, bietet es sich an, einen größeren Anteil in Aktien zu investieren. Weitere Details zur Altersvorsorge und den besten Strategien dafür finden Sie im Abschnitt „Sparen für die Altersvorsorge“.

3. Ebene „Sparen für mittelfristige Ziele“

Das Sparen für mittelfristige Ziele – wie eine größere Anscha􀀁ung, eine Reise oder der Kauf eines Eigenheims – erfordert eine individuelle Planung. Die Anlagestrategie für diese Ebene hängt stark von den persönlichen Zielen und dem gewünschten Zeitraum ab.

Ich bespare hier bspw. ein Depot mit 75% Aktien-ETF-Anteil / 25% Anleihen-ETF-Anteil. Die hier genutzten Produkte sind weltweit gestreut und ausschüttend. Die hier erhaltenen Ausschüttungen werden aktuell komplett reinvestiert. Irgendwann sollen sie dazu genutzt werden unsere Kinder bei der Ausbildung / im Studium finanziell zu unterstützen.

Fazit: Eine Mischung, die zu einem passt

Die richtige Anlage-Allokation ermöglicht es, die eigenen finanziellen Ziele effektiv zu erreichen und dabei das Risiko im Rahmen zu halten. Es ist wichtig, die eigenen Bedürfnisse zu kennen und die Allokation entsprechend anzupassen. Mit einer gut durchdachten Mischung aus sicheren und risikobehafteten Anlagen bleibt man auch in turbulenten Phasen an den Börsen gelassen.

Gemeinsam vorsorgen: So gelingt Altersvorsorge auf Augenhöhe

Die finanzielle Absicherung im Ruhestand ist ein zentrales Thema – besonders für Paare. Eine wichtige Frage dabei: Wie lässt sich Altersvorsorge so gestalten, dass beide Partner im Rentenalter finanziell „auf Augenhöhe“ leben können?

Mit „auf Augenhöhe“ ist gemeint, dass die monatlichen Ausgaben im Ruhestand zu gleichen Teilen getragen werden – also im Verhältnis 50:50. Das klingt fair, bringt aber Herausforderungen mit sich, insbesondere wenn ein Partner über die Jahre hinweg weniger verdient hat.

In dem fiktiven Beispiel wird das gemeinsame Rentenbudget gleichmäßig auf Person A und Person B aufgeteilt. Nach Berücksichtigung aller gesetzlichen Rentenbezüge bleibt häufig ein Restbetrag offen – die sogenannte Rentenlücke. Diese fällt bei der Person mit dem geringeren Einkommen meist deutlich größer aus. Um diese Lücke auszugleichen, ist eine entsprechend höhere private Vorsorge notwendig – beispielsweise durch einen ETF-Sparplan.

Der höhere Sparbeitrag des wirtschaftlich schwächeren Partners sollte dabei als Teil der gemeinsamen Ausgaben betrachtet werden – schließlich geht es um eine faire finanzielle Zukunft für beide.

Auch in meinem persönlichen Fall zeigt sich dieses Ungleichgewicht: Um meine eigene Rentenlücke zu schließen, genügen monatlich rund 50 Euro in einen ETF-Sparplan. Bei meiner Frau hingegen liegt die erforderliche Sparrate bei etwa 300 Euro pro Monat – trotz gleicher Zielsetzung.

Wichtig zu wissen: Alle Berechnungen basieren auf zahlreichen Annahmen – etwa zur Inflation, zur Entwicklung der Kapitalmärkte, zur künftigen Rentenhöhe oder zur Lebenserwartung. Diese Rahmenbedingungen können sich im Laufe der Jahre verändern. Daher sind solche Kalkulationen stets als grobe Orientierungshilfe zu verstehen – nicht als exakte Wissenschaft.

Zwischen Sparsamkeit und Lebensfreude: Warum es sich lohnt, das Sparverhalten zu hinterfragen

Sparen für die Zukunft – insbesondere für die Altersvorsorge – ist wichtig. Doch wie viel Sparen ist genug? Und wie viel ist vielleicht sogar zu viel? Diese Fragen haben mich besonders nach der Lektüre des Buches „Der Weg zum Glück und Wohlstand im 100-Jahre-Leben“ von Thomas Mathar beschäftigt.

(hier geht es zum Interview mit Thomas Mathar)

Als eher sparsame Familie haben wir über die Jahre hinweg beachtliche Rücklagen bilden können. Das Buch hat mir jedoch einen Denkanstoß gegeben: Ist es wirklich sinnvoll, beim Sparen ständig das Maximum herauszuholen? Oder kann es nicht genauso wichtig sein, auch im Hier und Jetzt zu leben und sich bewusst Dinge zu gönnen?

Mathar stellt in seinem Buch die sogenannte „50-30-20“-Regel vor – eine einfache, aber wirkungsvolle Faustformel für den Umgang mit dem eigenen Einkommen:

  • 50 % für die grundlegenden Lebenshaltungskosten

  • 30 % für den persönlichen Konsum

  • 20 % für Sparen und Altersvorsorge

Für uns persönlich passt diese Verteilung in der Praxis nicht ganz – insbesondere, weil wir lange Zeit einen deutlich anderen Fokus gesetzt haben. Über Jahre hinweg lagen wir eher bei einer Verteilung von „40-10-50“: Sehr hohe Sparraten, kaum Konsum. Das war geprägt von Lebensphasen mit kleinen Kindern, Corona-Einschränkungen und einem generell sparsamen Lebensstil.

Doch jetzt, da die Kinder älter werden und sich neue Möglichkeiten auftun, ist auch unser Blick auf Geld und Lebensqualität in Bewegung geraten. Das Buch kam für mich genau zum richtigen Zeitpunkt. Es hat mich bestärkt, unsere finanzielle Aufteilung neu zu denken – nicht im Sinne eines radikalen Umbruchs, sondern als bewusste Justierung.

Heute halten wir für uns die Verteilung „50-20-30“ für stimmig:

  • 50 % für die laufenden Lebenshaltungskosten

  • 20 % für Konsum und Erlebnisse

  • 30 % für Sparen und Vorsorge

Gerade der Gedanke der sogenannten „Erlebnis-Dividende“ gefällt mir besonders: Nicht alles auf später zu verschieben, sondern auch jetzt bewusst zu leben. Sparsamkeit bleibt ein wichtiges Prinzip – aber ohne das Gefühl, sich ständig etwas versagen zu müssen.

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